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Probleme auflösen: Warum sich Sorgen machen und grummeln?

Heute möchte ich Ihnen etwas über ein kleines Tool erzählen, das oft im Rahmen eines längeren Coachings für das lösungsorientierte Denken und Handeln eingesetzt wird, um das die Suche nach mehr Gelassenheit zu starten. Das besagte Tool nennt sich ganz einfach „Problem aussitzen“. Sie kennen es sicherlich, sie haben ein Problem, Sie grübeln, wie Sie es lösen können. Vielleicht haben Sie aber auch schon aufgegeben es zu lösen und ärgern sich über das Problem. Es läßt Sie nicht los und Sie machen sich immer weiter Sorgen oder Gedanken. Mit dem Tool „Problem aussitzen“ soll herausgefunden werden, ob es sich „wirklich“ um ein Problem handelt, das man selbst lösen kann, dem man weiter Beachtung schenken sollte und ob es überhaupt in der eigenen Hand liegt oder von anderen Faktoren abhängig ist. Es soll helfen, mehr Gelassenheit zu entwickeln und zu handeln, ohne dass man handelt. Teilweise führt es uns auch in einen Perspektivwechsel, der uns interessante Erkenntnisse bringt. Neugierig?

Wie „sitzt man ein Problem aus“?

Vorab: Die Frage, die zum Schluss gestellt werden wird, ist etwas provokativ. Aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken! Das Ganze startet mit der Frage: „Haben Sie ein Problem, das Sie gerade beschäftigt?“ Ist die Antwort „Nein“, dann ist die nächste Frage: „Wieso machen Sie sich dann Sorgen?“ Ist die Antwort jedoch „Ja“, dann geht es weiter zur nächsten Frage: „Können Sie dagegen etwas unternehmen?“ Bei der Antwort „Nein“ kommt die gleiche Frage wie zuvor. Doch bei „Ja“ ist die Frage – Überraschung – ebenfalls „Wieso machen sie sich dann Sorgen?“ Ich weiß, provokativ, aber auch effektiv. Durch diese Frage kann geholfen werden, einen neuen Perspektivwechsel auf das Problem zu bekommen. Um den Prozess zu verdeutlichen, hier ein Bericht aus der Praxis.

Ab in die Praxis – Schluss mit den Sorgen

„Ich bin zu Petra gegangen, weil bei mir vieles im Umbruch war und ich mir deshalb viele Gedanken und Sorgen gemacht habe. Als ich ihr meine Situation geschildert habe, hat sie mich gefragt, ob sie etwas mit mir ausprobieren kann. Natürlich war ich sofort dabei, da ich ja aus dieser Situation, diesem ständigen Nachdenken, heraus wollte. Doch als sie mir gesagt hat, das das Tool „Problem aussitzen“ heißt, war ich unsicher, ob sie verstanden hat, worum es mir geht. Sie hat mich darum gebeten, mich darauf einzulassen und ich bin mit dem Gedanken hineingegangen: „Schlimmer kann es nicht werden.“ Also haben wir angefangen. Auf die Frage, ob ich ein Problem habe, habe ich mit „Ja“ geantwortet. Auch auf die Frage, ob ich eine Idee habe, was ich dagegen tun kann, habe ich mit „Ja“ geantwortet. Ich sollte meine Lösungsidee genauer erläutern und während ich das getan habe, dachte ich mir, dass ich jetzt von Petra gelobt werde, weil ich so einen erwachsenen Gedanken hatte und etwas vorzeigen konnte. Das war aber nicht der Fall. Sie hat mich einfach nur angeguckt und mich gefragt, warum ich mir dann Sorgen mache. Im ersten Moment, war ich nicht in der Lage zu antworten, ich war ehrlich gesagt zu erschrocken von der Richtung unseres Gesprächs. Mit dieser Frage hatte ich wirklich nicht gerechnet! Nach dem kurzen Schockmoment wurde ich etwas wütend und habe mich nicht ernst genommen gefühlt. Ich habe ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Und das in Sekunden! Aber so schnell meine Gefühle sich verändert haben, so schnell habe ich mich auch wieder gefangen und beruhigt. Als ich dann über die Frage „Warum machst du dir dann Sorgen?“ nachgedacht habe, habe ich mich das selbst gefragt. Meine Antwort darauf war ein Lachen und ein perplexes „Ich weiß es auch nicht.“ Durch diese Frage und die darauffolgende Erkenntnis habe ich mich freier und erleichtert gefühlt. Der Druck ist von mir abgefallen.“ (Erzählt von Anna V.)

Gelassenheit finden

Sie sehen, dieser Vorgang ist schlicht und provokant, doch er löst viele Gefühle aus und kann zu einer erleichternden Erkenntnis führen. Diese wäre, dass es Probleme gibt, die nicht so schlimm sind, wie sie scheinen, oder gegen die man selbst machtlos ist, weil sie von anderen Faktoren abhängig sind und wir sie dadurch nicht beeinflussen können. Darum haben es manche Probleme nicht verdient, dass sich unsere Gedanken unaufhörlich um sie kreisen und uns in Beschlag nehmen. Dieser provokante Prozess hilft uns zu erkennen, ob unser Problem eines von dieser Sorte ist. Selbstverständlich ist er nicht bei allen Problemen oder in allen Situationen angebracht und es ist die Aufgabe des Coaches zu erspüren, ob er in dieser Situation geeignet ist. Dafür benötigt es Einfühlungsvermögen und Taktgefühl. Die Situation muss richtig wahrgenommen werden.

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